Lade...
 

Eigenbeistellungen - processes

Eigenbeistellungen

 

Beschreibung

Um zu verdeutlichen, was eine Eigenbeistellung ist, sei auf folgende Grafik verwiesen:

Outprovision De

Die Firma "Monti" benötigt je 20 Motoren und 20 Steuereinheiten zur Lieferung von 20 Pumpen an die Firma "Pumpe". Diese 20 Motoren und Steuereinheiten werden der Firma "Monti" seitens der bestellenden Firma "Pumpe" "Eigen-"beigestellt.

Eine Eigenbeistellungsposition ist üblicherweise nach der Erzeugung im Status "Wartender Bedarf".
Wartender Bedarf bedeutet, dass eine Menge eines Teils beigestellt werden soll, welches noch nicht in der vollen, zur Beistellung benötigten, Menge eingetroffen ist.

Die 2 grundsätzlich verschiedenen Arten der Beistellungen:

Beistellungen können von verschiedenen Abteilungen benötigt werden:

  • Vertrieb: Vom Vertrieb, der für Handelsware-Auftragspositionen gewisse auftragsspezifische Teile dem Lieferanten des Handelswareteils beistellen muss.

    Der Vertriebler möchte nicht für seine Auftragspositionen Stücklisten auflösen oder irgendwelche anderen Umwege über extra Beistellbelege gehen, sondern den ihm am besten vertrauten Auftragsbearbeitungsbereich verwenden.

    Der Vertrieb legt im Kundenauftrag Auftragsgruppen an, die er als Beistellungsgruppe kennzeichnet. Die Gruppe Beistellteile für Teil xxx genannt. Auf der Gruppe kann in der Fensterlasche "Zusatzdaten" ein Empfänger (der Lieferant, der die Teile beigestellt bekommen soll) ausgewählt werden. Seine Lieferkonditionen können in der Liste "Konditionen" auf der Fensterlasche "Basisdaten" eingegeben werden.
    In dieser Gruppe werden dann alle Teile, die diesem Lieferanten beigestellt werden sollen, angelegt und wie normale Auftragspositionen disponiert.

    Wenn alle Positionen disponiert wurden, kann die Gruppe in einen Lieferschein gezogen werden. Auf den Lieferscheinkopf werden dann der auf der Auftragsgruppe eingegebene Empfänger und die hier eingegebenen Konditionen übernommen. Wurden keine Extra-Konditionen auf der Gruppe festgelegt, werden die Konditionen aus dem Auftragskopf für den Lieferschein verwendet.

    Für diese Art der Beistellung wird der übliche, hier in diesem Modul beschriebene, Beistellprozess nicht benötigt. Die Kaufteile bleiben auf dem logistischen Kennzeichen "Kaufteil" und für sie werden auch keine Beistellstücklisten in den Lieferantenvereinbarungen festgelegt.
     

  • Fertigung: Von der Arbeitsvorbereitung / Lagerverwaltung, die gewisse festgelegte Teile dem Lieferanten eines lagergeführten Kaufteils beistellen müssen.

    Die Fertigung ist es gewohnt, mit aufgelösten Stücklisten und Teileanforderungen zu hantieren und kann mit Beistellungen auf Auftragsebene nichts anfangen, da es für Lageraufträge oder Beschaffungen von Kaufteilen fürs Lager gar keinen Auftrag gibt.

    Bei einer Lagerauffüllung von Kaufteilen, für welche einige festgelegte Teile dem Lieferanten bei jeder Bestellung beigestellt werden sollen, können diese Beistellstücklisten in den Stammdaten festgelegt werden. Hierfür und für die spontane Beistellung aus der Fertigung heraus, eignet sich der übliche Beistellungsweg, der hier unter der manuellen oder automatischen Beistellung beschrieben ist, am Besten.

Des weiteren gibt es die Unterscheidung, ob es sich um eine Beistellung oder um eine externe Fertigung handelt. Bei der externen Fertigung wird dem Lieferanten die komplette Stückliste des Teils geschickt, wobei er nur eine Endarbeit zu erledigen hat und keine Teile selbst beisteuert. Siehe verlängerte Werkbank. Wir fertigen selbst einen Teil des gesamten Arbeitsplans, der externe Lieferant hat praktisch nur eine Arbeit zu tun, d.h. wir erhalten selbst einen Fertigungsauftrag, den wir bis zur oder ab der externen Arbeitsfolge selbst abarbeiten müssen.
Bei der typischen Beistellung bekommt der Lieferant nur ein paar wenige Teile der Stückliste beigestellt - den Rest steuert er selbst bei. Der Lieferant macht die gesamte Arbeit selbst, wir haben gar nichts mit der Fertigung zu tun und erhalten bei dieser Beistellung nicht einmal einen Fertigungsauftrag.
 

Manuelle Beistellungserstellung ohne Stamminformationen

Achtung!
Es gibt neben der unten aufgeführten Methode (Standard-Verfahren) auch die folgende: In den Kundenauftrag ein Baugruppenset einfügen, dessen Teil per Logistikkennzeichen ein Kaufteil mit Eigenbeistellung ist. Unterhalb des Baugruppensets im Auftrag werden nun freie Auftragspositionen für die Teile angelegt, die beigestellt werden. Bei der technischen Freigabe wird eine Teileanforderung erstellt und automatisch die Beistellungen und Bedarfsanforderungen generiert! .

Das Standard-Verfahren soll hier am Beispiel der Motoren aus obiger Grafik erklärt werden:

  • Die Teileanforderungsposition für die Motoren (50 Stück), die nach dem Auflösen der Stückliste für die Pumpen entstanden ist, wird auf die Dispositionsart "Eigenbeistellung: Bestellanforderug" eingestellt und eine Bestellung an den Lieferanten "Motorenlieferant" gestellt.
  • Die Eigenbeistellung wird automatisch angelegt und dessen Menge kann nun auf 20 Stück vermindert werden. Sie bleibt im Status "Wartender Bedarf"
  • Jetzt kommt der Wareneingang von 50 Stück, der für die Teileanforderung bereitgestellt wird. Durch die Bereitstellung merkt die Eigenbeistellung, dass die beizustellende Menge von 20 Stück nun eingetroffen ist und verschickt werden kann. 
  • Der Status der Beistellung ändert sich auf die in der Eigenbeistellung eingestellte Bereitstellungsart, in diesem Falle "Bestellanforderung", und ist nun in der Bereitstellungszustandsliste unter dem über die Auswahllisten einzustellenden Status "Bereitzustellen-->Bestellanforderung" zu finden.
    In den meisten Fällen ist die Eigenbeistellung unterhalb eines Fertigungsauftrags zu finden. Daher ist in der Bereitstellungszustandsliste die Fertigungsauftragsnummer in das Suchfeld einzugeben und darauf zu achten, dass ein Haken im Kästchen "Fertigungsbelege" ist.
    Hätte man auf der Eigenbeistellungsposition die Bereitstellungsart auf "Lagerreservierung" gestellt, so wäre die Eigenbeistellung nun in der Bereitstellungszustandsliste unter dem Status "Bereitzustellen-->Lagerreservierung" zu finden, genauso für Fertigungsauftrag.
  • Der Eigenbeistellungsbeleg kann nun selektiert und im Menü der Menüpunkt "Bearbeiten-->Selektierte Positionen bereitstellen" ausgewählt werden, wodurch die selektierten Positionen (Beistellungen) bereitgestellt werden. Die Eigenbeistellung kann nun gedruckt werden und wirkt also wie ein Lieferschein. Nun kann die Ware an die Firma "Monti" geschickt werden.

Über die Bereitstellungsart auf der Eigenbeistellungsposition wird gesteuert, wie der Eigenbeistellungsbeleg bei eingetroffener Ware bereitzustellen ist. Er wird jedoch immer über die Bereitstellungszustandsliste weiterverarbeitet.

Man kann einen Eigenbeistellungsbeleg auch über diesen Beleg selbst bereitstellen, in dem man in der Positionsbearbeitungsmaske die Ampel auf grün stellt. Es wird noch geprüft, ob ausreichend Ware eingetroffen ist und wenn ja, wird der Beleg als bereitgestellt gekennzeichnet. 

Folgende Schritte sind notwendig, um einem Lieferanten Teile, die er selbst zur Fertigung des bestellten Teils benötigt, beizustellen:

Kundenauftrag (Stufe 0)

Das beizustellende Teil ist ein...

  • dispositives Fertigungsteil:
    • Werksauftrag (Lagerauftrag) für beizustellendes Teil erstellen und mit der Auftragsposition verbinden
    • Für Werksauftrag Eigenbeistellungsbeleg erstellen
    • Werksauftrag abarbeiten
    • Eigenbeistellung bereitstellen
  • dispositives Kaufteil:
    • Bedarfsanforderung für beizustellendes Teil an Auftragsposition als Zusatzbestellung erstellen
    • Für Bedarfsanforderung Eigenbeistellung erstellen
    • Wareneingang buchen
    • Eigenbeistellung bereitstellen
  • lagergeführtes Teil:
    • Warenentnahme für beizustellendes Teil an Auftragsposition erstellen
    • Für Warenentnahme Eigenbeistellung erstellen
    • Warenentnahme buchen
    • Eigenbeistellung bereitstellen

Fertigungsauftrag (Stufe > 0)

Das beizustellende Teil ist ein...

  • dispositives Fertigungsteil:
    • Teileanforderungsposition für beizustellendes Teil anzeigen lassen, indem über Optionen alle nicht benötigten Positionen angezeigt werden. Teil heraussuchen und dessen Hauptdispositionsart auf "Eigenbeistellung: Fertigungsauftrag" umstellen. Anschließend können über das Optionsfenster wieder alle nicht benötigten Teileanforderungspositionen ausgeblendet werden.
    • Eigenbeistellung wird automatisch erstellt
    • Fertigungsauftrag zu Ende bearbeiten und bereitstellen
    • Eigenbeistellung bereitstellen
  • dispositives Kaufteil:
    • Teileanforderungsposition anzeigen lassen und dessen Hauptdispositionsart auf "Eigenbeistellung: Bestellanforderung" umstellen
    • Eigenbeistellung wird automatisch erstellt
    • Wareneingang buchen
    • Eigenbeistellung bereitstellen
  • lagergeführtes Teil:
    • Teileanforderungsposition anzeigen lassen und dessen Hauptdispositionsart auf "Eigenbeistellung: Materialentnahme" umstellen
    • Eigenbeistellung wird automatisch erstellt
    • Warenentnahme buchen
    • Eigenbeistellung bereitstellen

Automatische Beistellungserstellung mit Stamminformationen

Siehe auch Stammdokumentation zu Baugruppensets!

Es gibt Bestellteile, für die dem Lieferanten bei der Bestellung immer gewisse Teile zur Verfügung gestellt (beigestellt) werden müssen.
Diese Teile können in den Stamminformationen in sogenannten Beistellstücklisten am Lieferanten festgelegt werden.
Bei Kaufteilen mit Eigenbeistellung handelt es sich um eine Mischform aus Fertigungsteil und Bestellteil, denn die Disposition und die Arbeitsvorbereitung können/müssen in den Beschaffungsprozess eingebunden werden, da eventuell einige Teile beigestellt werden, die zuerst gefertigt bzw. selbst bestellt werden müssen.
Um diese Art der Teile einzurichten und erfolgreich disponieren zu können, sind folgende Schritte notwendig:

Stamminformationen anpassen

  • Umstellen des Logistikkennzeichens auf "Bestellteil mit Eigenbeistellung" auf dem Logistikkonto des Bestellteils
  • Auswählen eines oder mehrerer Lieferantenvereinbarungen (mit Lieferantenvereinbarungsstückliste) des Bestellteils auf dem Logistikkonto in der Liste "Beistelllieferanten"
  • Hinzufügen der Lieferantenvereinbarungsstückliste auf der Lieferantenvereinbarung des Bestellartikels.
    Es können für jeden Lieferanten eines Bestellteils jeweils eine eigene Stückliste angelegt werden, in der genau festgehalten wird, welche Teile für diesen Lieferanten beigestellt werden sollen. Es können keine Stücklistenvarianten, sondern nur feste Einzelpositionen angegeben werden. Variantenteile können auf diesen Einzelpositionen natürlich benutzt werden.

Dispositionsprozess

  • Bestellteile mit Eigenbeistellung werden nicht einfach nur bestellt, sondern es wird für sie eine Fertigungsstücklist aufgelöst, als wären sie Fertigungsteile.
    Dies geschieht automatisch aus der technischen Freigabe bei Auftragspositionen heraus, auf denen diese Beistellteile als Handelsware angegeben sind. Ebenfalls wird für sie aus der Bestands- und Bedarfsliste keine Bedarfsanforderung, sondern ein Lagerauftrag angelegt, an dem ebenfalls dann die Stückliste aufgelöst werden muss.
  • Bei der Stücklistenauflösung wird geprüft, ob nur eine Lieferantenvereinbarungsstückliste vom Logistikkonto zutrifft.
    • Ist nur eine Lieferantenvereinbarung auf dem Logistikkonto angegeben, oder trifft nur eine Bedingung der bedingten Tabelle zu, wird automatisch der zutreffende Lieferant auf der Stücklistenposition eingetragen und die Beistellpositionen als Stücklistenunterpositionen der Bestellteile mit Eigenbeistellung aufgelöst
    • Ist entweder keine Lieferantenvereinbarungsstückliste auf dem Logistikkonto angegeben oder durch eine bedingte Tabelle mehrere Bedingungen von verschiedenen Lieferantenvereinbarungen erfüllt, so wird das Auflösen der Unterpositionen für die Bestellteile mit Eigenbeistellung abgebrochen. Es ist nun das rote Zahnrad für diese Positionen in der aufgelösten Stückliste sichtbar.
      • Auf der aufgelösten Stücklistenposition für diese Bestellteile mit Eigenbeistellung und mehreren passenden Lieferantenvereinbarungsstücklisten muss dann manuell der Beistelllieferant nachgetragen werden, damit auch wirklich seine Beistellteile in die Stückliste eingefügt werden können.
      • Nach dem Nachtragen müssen die Positionen über das Kontextmenü auf dem aufgelösten Stücklistenbaum aufgelöst werden, ansonsten behalten sie das rote Symbol und können nicht in einen Gozintographen übernommen werden.
      • Beim Testen der Gozintoerstellung werden ebenfalls schon Bestellteile mit Eigenbeistellung als Fehler angezeigt, für die noch kein Beistelllieferant auf der Stücklistenposition ausgewählt, oder anschließend die Unterpositionen nicht aufgelöst wurden.
  • Wenn die Stückliste erfolgreich aufgelöst wurde, wird für sie über die Teiledispositionsliste ein Gozintograph erstellt
  • Im Gozintographen werden die durch die Lieferantenvereinbarungsstückliste hinzugefügten Stücklistenpositionen automatisch als Eigenbeistellungen mit ihrer eigentlichen Bereitstellungsart (Fertigungsauftrag, Lagerreservierung, Bestellanforderung) versehen und bei der Freigabe der Teileanforderung automatisch ihre Eigenbeistellungsbelege erstellt, ebenso eine Bedarfsanforderung für das Bestellteil mit den Eigenbeistellungen. Auf der Bedarfsanforderung erscheint ein Hinweis, dass es eine Eigenbeistellung für diese Bedarfsanforderung und auch später für die Bestellung gibt.
  • Der Status der Eigenbeistellungsbelege bleibt solange in "Wartender Bedarf", bis die Teileanforderungspositionen für die Eigenbeistellungen bereitgestellt (vom Lager entnommen, Wareneingang eingetroffen oder Fertigungsauftrag bereitgestellt) sind.
  • Wenn die komplette Ware für die Beistellungen eingetroffen ist, können die Eigenbeistellungspositionen bereitgestellt werden, indem sie über die Bereitstellungszustandsliste, oder über die Ampel auf der Eigenbeistellungsposition selbst bereitgestellt (Ampel anklicken und damit auf grün setzen) werden.
  • Der Eigenbeistellungsbeleg kann nun ausgedruckt werden, er dient somit als Lieferschein und sollte zeitgleich mit der Bestellung des Bestellteils, für welches diese Beistellungen sind, an den Lieferanten geschickt werden.
  • Die Bedarfsanforderung wird dann über den Wareneingang bereitgestellt, somit endet der Beschaffungsprozess.

Wenn ein Teil, welches als Kaufteil mit Eigenbeistellung per Logistik-Kennzeichen definiert ist, in einem Kundenauftrag doch einmal selbst gefertigt werden muss, kann dies auf der aufgelösten Stücklistenposition des Kaufteils mit Eigenbeistellung gekennzeichnet werden (siehe Beschreibung "Aufgelöste Stücklistenposition").
Durch das Setzen des Kennzeichens wird beim anschließenden Auflösen der Stücklistenposition nicht mehr die Lieferanten- sondern die Fertigungsstückliste aufgelöst. In der Teileanforderung wird dann auch für das Bestellteil mit Eigenbeistellung ein Fertigungsauftrag mit allen in der aufgelösten Fertigungsstückliste enthaltenen Positionen angelegt.

Verwandte Themen

 

Operativer Betrieb